Risikofaktoren für eine Lebererkrankung

Es gibt viele verschiedene Risikofaktoren für einen Leberschaden oder eine Lebererkrankung. Dazu zählen etwa ein ungesunder Lebenswandel, also eine Kombination aus zu wenig Bewegung und einer nicht ausgewogenen Ernährung, ein hoher Alkoholkonsum oder die Einnahme von leberschädigenden Medikamenten oder anderen Substanzen. Auch Stoffwechselerkrankungen oder Erbkrankheiten sowie Infektionen können die Leber schädigen.

 

Die wichtigsten Faktoren, die das Risiko einer Lebererkrankung erhöhen können:

  • Ungesunder Lebenswandel = zu wenig Bewegung + zu viel Essen und Trinken
  • Fehlernährung einseitig hohe Kalorien- oder Fettzufuhr, aber auch Mangelernährung
  • Stoffwechselerkrankung (z.B. Diabetes mellitus, Blutfetterhöhung, Schilddrüsenfunktionsstörung, hohe Cholesterin- oder Triglyzerid-Spiegel)
  • Alkoholkonsum
  • Aufnahme von Lebergiften, (leberschädigenden) Medikamenten
  • Infektionen mit leberschädigenden Viren (Hepatitisviren), Bakterien oder Parasiten
  • Erbliche und sonstige angeborene Erkrankungen (z.B. Eisenspeicherkrankheit, die Hämochromatose)
  • Schwere Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Ein besonders hohes Risiko für eine Lebererkrankung haben Menschen mit mehreren der genannten Risikofaktoren, wenn zum Beispiel Übergewicht, Alkoholkonsum und die Einnahme von (potenziell leberschädigenden) Medikamenten zusammenkommen.

Ernährung und Stoffwechselstörungen

Wegen der zentralen Stellung der Leber im Stoffwechsel kann eine ungesunde Ernährung dem Organ direkt schaden. Überernährung mit zu hoher Kalorien- und Fettzufuhr führt zur Speicherung von Energie im Fettgewebe, aber auch in der Leber. Die Folgen sind Übergewicht und Leberverfettung (Fettleber). Gleichzeitiger Bewegungsmangel verstärkt diesen Effekt noch. Die Fettleber kann sich zu einer fettbedingten Fettleberentzündung weiterentwickeln. Stoffwechselstörungen wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit einem dauerhaft erhöhten Glukosespiegel im Blut können die Leber ebenfalls in Schwierigkeiten bringen. Dasselbe gilt auch für Fettstoffwechselstörungen mit einem zu hohen Cholesterin- oder Triglyzerid-Spiegel. Auch eine Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion kann zu Leberschäden wie Leberfibrose oder Leberzirrhose führen.

Alkohol und (andere) Lebergifte

Regelmäßiger hoher Alkoholkonsum ist ein bedeutender Risikofaktor für eine chronische Leberkrankheit. Denn Alkohol beansprucht die Leberfunktion sehr. Das für die Entgiftung des Alkohols zuständige Enzym, die Alkohol-Dehydrogenase, befindet sich in den Leberzellen. 

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CHEMISCHER ABBAUWEG VON ALKOHOL

1. Die direkte Giftwirkung des Alkohols auf die Leberzellen beeinträchtigt deren Leistungsfähigkeit.
2. Der abgebaute Alkohol lagert sich in der Leber zum Teil in Form von Fett ab.
3. Das abgelagerte Fett kann eine Leberentzündung (Alkoholhepatitis) auslösen.

Wird die Alkoholzufuhr so regelmäßig, dass die Leber sich nicht mehr erholt, entsteht eine Leberentzündung, die durch Alkohol hervorgerufene typische Fetteinlagerungen in den Leberzellen hervorruft. Wir sprechen dann von einer alkoholbedingten Fettleberentzündung (alkoholische Steatohepatitis =ASH). Wird dieser Entzündungsprozess nicht unterbrochen, was durch Alkoholkarenz und gesunde Lebensweise, ggf. unterstützt durch Legalon® möglich ist, kann eine Bindegewebes-Bildung in der Leber die Folge sein. Man spricht von einer Leberfibrose, die schließlich nach Jahren zum Endstadium, einer Leberzirrhose, wird.

Auch andere Lebergifte können eine Leberentzündung verursachen und die Leber ähnlich wie Alkohol schädigen. Dazu zählen zahlreiche Chemikalien, wie zum Beispiel Tetrachlorkohlenstoff oder Chloroform, die eventuell am Arbeitsplatz angetroffen werden. Aber auch viele Arzneimittel, die wegen chronischen Erkrankungen dauerhaft eingenommen werden, können solche Leberschäden verursachen.

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, ob diese die Leber belasten können; überprüfen Sie auch den Beipackzettel dieser Medikamente. (Bei chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Herzinsuffizienz oder Epilepsie u. ä. sind Medikamente oft notwendig, obwohl diese die Leber belasten. Auf gar keinen Fall sollten Sie eigenmächtig ihre Medikamente absetzen, sondern Rücksprache mit ihrem Arzt oder Apotheker halten, ob es leberschonende Präparate gibt).

Hepatitisviren

Viele Virusinfektionen gehen mit einer Erhöhung der Leberwerte einher. Einige Viren können eine infektiöse Leberentzündung (Virushepatitis) verursachen. Daher ist die Lebergesundheit von Menschen, die ein hohes Risiko haben, mit solchen Viren in Kontakt zu kommen, besonders gefährdet. Dabei handelt es sich um Reisende, die in tropischen oder subtropischen Gebieten unterwegs sind (Hepatitis-A-Viren) sowie um Menschen, die mit dem Blut anderer Menschen in Kontakt kommen. Gefährlich für die Leber ist vor allem die chronische Virusentzündung durch Hepatitis-B-Viren und Hepatitis-C-Viren.

Seltene Erbkrankheiten und sonstige Erkrankungen

Auch seltene Erbkrankheiten und sonstige Erkrankungen können die Leber gefährden. Bei der Hämochromatose beispielsweise führt die erblich bedingte erhöhte Eisenaufnahme im Darm zu einer vermehrten Eisenspeicherung in der Leber. Daraus kann sich mit der Zeit eine Leberzirrhose entwickeln. Ein anderes Beispiel ist die Pumpschwäche des Herzens (Rechtherzinsuffizienz), bei der sich Blut bis in die Leber zurück staut und die Leberläppchen durch den erhöhten Druck schädigt.