Symptome einer Leberschädigung

Eine chronische Schädigung oder Erkrankung der Leber verursacht oft keine eindeutigen Krankheitszeichen (Symptome) und wird daher häufig erst spät bemerkt. Das liegt vor allem daran, dass es im Lebergewebe keine schmerzleitenden Nervenfasern gibt, die zum Beispiel eine Entzündung melden würden. Die meisten Symptome, die auf eine Leberstörung hinweisen können, sind daher eher unspezifisch. Allerdings gibt es auch spezifische Symptome bei einer Lebererkrankung. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Symptome.

Unspezifische Symptome

Eine Leberschädigung geht oft mit unspezifischen Symptomen einher. Allein aus diesen Symptomen lässt sich meistens nicht schließen, ob es sich um eine beginnende oder bereits fortgeschrittene Leberschädigung handelt. Die unten genannten unspezifischen Symptome sollten vor allem dann näher untersucht werden, wenn mehrere davon vorhanden sind und/oder wenn sie zusammen mit Risikofaktoren einer Leberschädigung (zum Beispiel Alkoholkonsum, möglicher Kontakt mit Hepatitisviren) auftreten. 

 

 

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Unspezifische Symptome einer Leberschädigung

Zu den unspezifischen Symptomen einer Leberschädigung zählen:

  • Müdigkeit, Lustlosigkeit, Leistungsschwäche
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust ohne erkennbare Ursache
  • Völlegefühl nach dem Essen, Druckgefühl im Oberbauch
  • Unverträglichkeit von Fett oder Alkohol
  • Blähungen, Durchfall
  • verstärkte Neigung zum Schwitzen oder Frieren

Typische Symptome einer Leberschädigung

Bei akuten, schweren Leberschäden, oder bei fortgeschrittenen Lebererkrankungen können auch typische leberbezogene Krankheitszeichen auftreten. Ein spezifisches Symptom der Leberschädigung ist die Gelbfärbung der Haut und der Bindehaut in den Augen, die umgangssprachlich als „Gelbsucht“ und vom Arzt auch als „Ikterus“ bezeichnet wird. Die Gelbfärbung ist in den meisten Fällen nicht besonders ausgeprägt (und lange nicht so intensiv wie etwa bei der Comic-Familie „Die Simpsons“). Am besten ist sie oft an der Augenbindehaut, dem sonst weißen Augapfel, zu sehen.

Die Gelbfärbung entsteht, weil der gelbbraune Gallenfarbstoff Bilirubin bei einer Leberschädigung vermehrt ins Blut übertritt und so auch verstärkt in die Haut und die Schleimhäute gelangt. Da der Farbstoff aus dem Blut auch vermehrt in den Urin übertritt, kann dieser bräunlich getönt sein. Der Stuhl dagegen kann heller bis ganz weiß sein, weil mit der Galle weniger Bilirubin in den Darm ausgeschieden wird. Diese Symptome weisen oft schon auf eine ziemlich weit fortgeschrittene Lebererkrankung hin. Sie können aber auch bei einer akuten Leberentzündung oder einer akuten Behinderung des Galleabflusses (Gallensteine im Gallengang) auftreten.

Durch den Übertritt von Gallensäuren in das Blut, die ebenfalls in die Haut gelangen, kann ein Juckreiz am ganzen Körper entstehen. Eine Störung der Hormonbildung in der Leber kann zum Ausbleiben der Regelblutung bei Frauen und zu Potenzstörungen bei Männern führen. Die sexuelle Lust kann gebremst sein. Psychische Symptome wie Konzentrationsstörung, Vergesslichkeit, ausgeprägte Müdigkeit und manchmal auch Reizbarkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen beruhen auf der verminderten Entgiftungsleistung der Leber.

Eine pralle Vorwölbung des Bauches mit Wassereinlagerung im Bauchraum („Bauchwassersucht“, der Arzt spricht von „Aszites“) ist ebenfalls ein Symptom einer akuten, sehr schweren Leberschädigung, oder einer fortgeschrittenen Erkrankung. Hinzu kommen Hautsymptome, wie zum Beispiel „Lebersternchen“ oder gerötete Handinnenflächen, die auf eine Leberschädigung hinweisen. Sie werden als „Leberhautzeichen“ bezeichnet.

 

Spezifische Symptome, eher im späteren Verlauf einer Leberschädigung:

  • Gelbfärbung der Haut und der Bindehaut der Augen („Ikterus“)
  • Kratzeffekte an der Haut wegen des allgemeinen Juckreizes
  • „Lebersternchen“ („Spider naevi“): sternförmige Erweiterungen von Blutgefäßen an der Haut
  • diffuse oder fleckige Rötung der Handinnenfläche („Palmarerythem“)
  • Gewebeverhärtung an den Fingern („Dupuytren’sche Kontraktur“)
  • hellrosa bis silberweiße Verfärbung der Finger- und Fußnägel („Weißnägel“) rötlich-violette, glatte, trockene Zunge („Lackzunge“, „Himbeerzunge“) und lackrote, glatte Lippen („Lacklippen“)
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) an der Haut, vor allem der Beine
  • Vorwölbung des Bauches (meist infolge von Wassereinlagerung im Bauchraum bzw. „Aszites“)
  • verstärkte Venenzeichnung auf dem Bauch
  • Rückgang der Brust- und Bauchbehaarung bei Männern („Bauchglatze“) bzw. Verlust der Achsel- und Schambehaarung bei Frauen
  • Vergrößerung der Brustdrüse bei Männern („Gynäkomastie“)
  • Blutergüsse
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Leberhautzeichen bei Leberschädigung (© PD Dr. Anton Gillessen)
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Großaufnahme eines Leberhautzeichens (Spider-Nävus) (© PD Dr. Anton Gillessen)