Toxische Leberschädigung durch Alkohol, Medikamente oder Umweltgifte
Alkohol, Medikamente und andere, teils mit der Nahrung aufgenommene Gifte können die Leber schädigen. Diese toxische Schädigung ist vielfach von der Dosis des aufgenommenen Giftstoffes abhängig. Hier erfahren Sie mehr über toxische Leberschädigungen. In weiteren Beiträgen geht es um andere Lebererkrankungen wie die Fettleber, Hepatitis B und C, Leberfibrose und Leberzirrhose.
Alkohol als Ursache einer Leberschädigung
Die regelmäßige Alkoholaufnahme kann zu einer Leberentzündung, einer sogenannten Alkoholhepatitis führen, die mit Gelbsucht, Müdigkeit und stark erhöhten Leberwerten als Zeichen einer gefährlichen Leberschädigung einhergeht. In diesen Fällen kann eine Krankenhausbehandlung erforderlich werden.
Aber auch ohne diese akute Leberschädigung kommt es nicht selten bei Alkoholgenuss zu Leberschäden, die sich durch Müdigkeit und Abgeschlagenheit bemerkbar machen. Der Arzt sieht dann bei der Laboruntersuchung erhöhte Leberwerte wie etwa einen erhöhten Gamma-GT-Wert (= G-GT = g-GT).
Bereits eine tägliche Alkoholaufnahme von mehr als 20 Gramm Alkohol kann schon gefährlich für die Leber sein und langfristig einen bleibenden Leberschaden auslösen. Das entspricht etwa einem halben Liter Bier oder einem Viertelliter Wein.
Informationen über den Alkoholgehalt von Getränken und wann eine Alkoholaufnahme gefährlich ist, erhalten Sie über die Informationsseiten der BZGA.de.
Medikamente als Ursache einer Leberschädigung
Viele Medikamente können eine Leberschädigung hervorrufen. Diese im Englischen „drug-induced-liver-injury“ (DILI) genannte Leberschädigung kann ebenfalls, wie bei Alkohol, dosisabhängig sein, aber auch wie eine Allergie oder Unverträglichkeit plötzlich und bereits bei einer kleinen Medikamentenmenge auftreten. In der Medizin spricht man in diesem Zusammenhang auch von einer Ideosynkrasie, was übersetzt so viel heißt wie „Eigentümlichkeit“.
Gemeint ist damit also eine angeborene oder erworbene, teilweise schwer verlaufende Überempfindlichkeit gegen bestimmte, von außen zugeführte Stoffe. Aus diesem Grund ist es wichtig, gerade zu Beginn einer Medikamenteneinnahme die Leberwerte im Auge zu behalten.
Viele Medikamente können aber auch nur eine leichte Leberwerterhöhung bewirken ohne ernsthaft Schäden der Leber zu verursachen. In jedem Fall sollten Medikamente nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt genommen oder eigenständig abgesetzt werden.
Umweltgifte als Ursache einer Leberschädigung
Neben Alkohol und bestimmten Medikamenten können auch viele Umweltgifte für die Leber schädlich sein. Darunter zum Beispiel die Lösungsmittel Toluol und Xylol. Diese beiden Industriegifte dienen bei der Herstellung von Kunst- und Klebestoffen als Lösungsmittel.
Menschen, die diesen Mitteln langfristig ausgesetzt sind, tragen ein potentielles Risiko für einen Leberschaden. Aber auch die chemische Verbindung Tetrachlorkohlenstoff kann die Leber schädigen. Dieses Mittel wird zur Reinigung von Öltanks verwendet und ist auch als Fettlöser im Haushalt zu finden.
Die Gase dieser Lösungsmittel – wie übrigens auch die Gase anderer Lösungsmittel (z. B. besonders Chloroform) – haben eine betäubende Wirkung auf das Gehirn.
Ist man langfristig Industriegiften ausgesetzt, dann reichen oft auch geringe Einzeldosen aus, um Organschäden zu verursachen. So werden Tetrachlorkohlenstoff und die Lösungsmittel Toluol und Xylol in der Leber verstoffwechselt, wobei Produkte entstehen, welche Leber und Niere stark schädigen können.